Liebe Leserinnen und Leser!
„Was vom Himmel kommt, will aus der Erde wachsen“.
Unter diesem Motto wurde ich im Juli 2002 zusammen mit drei Gemeindereferentinnen, einem Religionslehrer und einer Religionlehrerin in Würzburg ausgesandt.Drei Jahre Fernstudium an der Domschule Würzburg und drei Ausbildungsjahre in St. Pius und an der Grünewaldschule gingen voraus. Mein Mentor in der Gemeinde war Pfarrer Albert Leutbecher. Er hat mich durch seine tiefe Christusfrömmigkeit, seine Bescheidenheit und Wertschätzung für Menschen „am Rande“ sehr beeindruckt und inspiriert. Almut Lang und Irmgard Englisch standen mir als Mentorinnen für die Grund – und Teilhauptschule engagiert und kompetent zur Seite.
Obwohl die Pfarreiengemeinschaft „Zum Guten Hirten“ erst 2008 errichtet wurde, arbeitete ich seit September 2002 bereits übergreifend: als „Bindeglied“ der beiden Pfarreien Herz Jesu und St. Pius, und unterrichtete Katholische Religionslehre in der Grünewald- und Gutenbergschule.
Nach guten 10 Jahren wechselte ich zunächst mit halber Stelle, 2013 dann in Vollzeit in die Pfarreiengemeinschaft Heilige Dreifaltigkeit. Religionsunterricht hielt ich bei den dritten Klassen in der Dalberg-, Schiller- und Strietwaldschule und schätzte dies als gute Ergänzung zur Erstkommunionvorbereitung. Zusammen mit den MitarbeiterInnen der „Nachbarschaftshilfe“ Menschen in Notlagen beizustehen, war mir ein besonderes Anliegen.
Über die Pfarreiengemeinschaft hinaus engagierte ich mich in der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen und im Interreligiösen Dialog.
23 Jahre Gemeinde – und Schuldienst: das bedeutete Kontakt zu sozialen Einrichtungen, Teilnahme am Schulleben, Zusammenarbeit mit den Sekretärinnen, den Kindertages-stätten, den Gruppen, Kreisen, den Pfarrgemeinderäten - Begegnung mit Menschen von Jung bis Alt - Zusammenarbeit mit den leitenden Pfarrern und den Seelsorgeteams.
Einige junge Kolleginnen durfte ich als Mentorin in der ersten Ausbildungsphase begleiten. Während meiner Zeit in der PG Heilige Dreifaltigkeit waren es Simone Dempewolf, Sonja Kordmann, Annemarie Göbel und Tatjana Steppacher.
Im ehemaligen „Stadtdekanat“ erlebte ich sechs Dekane und mit ihnen und dem großen Seelsorgspersonal zusammen die Gründung der Pfarreiengemeinschaften, die Entwicklung eiines Konzepts für die „Stadtkirche Aschaffenburg“ - und jetzt die Gründung des Pastoralen Raums.
Die Zeiten haben sich in den vergangenen 20 Jahren sehr geändert. 2002 konnte ich die Nachfolge von Gemeindereferentin Schwester Christl Bloier antreten. Heute ist noch offen, ob und wie die 1,5 Stellen, die für den Pastoralen Raum zur Verfügung stehen, besetzt werden können. Pfarrer Stolzenberger als Kurator des Pastoralen Raums setzt sich zusammen mit der Steuerungsgruppe dafür ein, dass zumindest ein Teil meiner pastoralen Aufgaben hauptamtlich weiter begleitet werden kann. Ich hoffe sehr, dass dies möglich sein wird: im guten Miteinander zwischen Haupt– und Ehrenamtlichen.
Ich gehe mit großer Dankbarkeit in den Ruhestand.
Ich danke meinem Dienstvorgesetzten, Pfarrer Robert Stolzenberger für sein Vertrauen und seine Wertschätzung, und für die Freiräume, meine pastoralen Felder zu gestalten.
Ich danke meinen Kollegen im Seelsorgsteam für das gute Miteinander.
Ich bin dankbar für die Vielfalt der Erfahrungen, die Offenheit und Wertschätzung, die ich erlebt habe, für die Kraft, um auch stürmische Zeiten durchzustehen und für die Erfahrung, dass Gott wirkt, stärkt und fügt.
Ich gehe mit der Erinnerung an Sie, die Menschen, im Herzen.
Seid/seien Sie behütet.
Herzliche Einladung an Sie alle, mit mir gemeinsam zu danken: Am Sonntag, 14.05. um 9 Uhr in St. Josef.
Gabi Kern